Tomate - klein aber oho

Die Tomatenernte hat begonnen....

 

Tomaten gehören zu meinem Lieblingsgemüse. Nach vielen Monaten der Entbehrung freue ich mich jedes Jahr auf die ersten österreichischen Tomaten und ganz besonders auf die Ernte meiner selbst gepflanzten Tomaten. Ich kaufe meine Pflanzen bei einem Biobauern aus Neumarkt, weil mir seine "alten" Sorten gut schmecken und die Ernte sehr ertragreich ist. 

 

Im österreichischen Sprachraum ist die Bezeichnung Paradeiser typisch, dies leitet sich vom Paradies- bzw. Liebesapfel ab. Der botanische Name lautet Lycopersicon lycopersicum, in dem schon der  besonders zu erwähnenden Inhaltsstoff Lycopin enthalten ist. Lycopin ist ein sekundärer Pflanzenstoff der Gruppe Carotinoide und ich kann schwer aufhören, wenn ich in meinen Vorträgen über die herausragende Wirkung der sekundären Pflanzenstoffen im Gemüse und Obst begonnen habe zu schwärmen. Diese bildet die Pflanze zum Schutz vor äußeren Einflüssen, wie z.B. Fraßfeinden und sie bestimmen Farbe, Geschmack und Aroma der Pflanze. Carotinoide bilden die Farbe rot, gelb, orange. Sie wirken antioxidativ und werden mit einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und altersbedingten Augenerkrankungen in Verbindung gebracht. In der Fruchthaut ist das Flavonoid Quercetin enthalten, das ebenso zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen aufweist. Paradeiser sollten daher bevorzugt nicht geschält werden. Die sekundäre Pflanzenstoffe werden in ausreichender Menge gebildet, wenn die Pflanze ausreifen kann. Daher bevorzuge ich immer reifes Obst und Gemüse der Saison und selbstverständlich auch aus der Region. 

 

Tomaten haben eine hohe Nährstoffdichte, bei sehr wenig Energie. Sie enthalten Vitamin C, B1, B2 und Folsäure, Vorstufe des Vitamin A und Kalium. Grüne Stellen wie z.B. der Stielansatz oder unreife Früchte enthalten das Pflanzengift Tomatin, das zu Brennen im Hals, Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit führen kann. Daher sollten grüne Stellen weggeschnitten und nicht gegessen werden. 

Noch ein Vergleich um sich die geringe Energie der Tomaten bewusst machen zu können: Um den Kaloriengehalt einer Packung Chips mit Tomaten erreichen zu wollen, könnte man über 70 Stück Tomaten essen.  Daher werde ich nicht müde zu betonen, wie viel Gemüse man eigentlich zu sich nehmen könnte. Daher beim Rundgang im Garten lieber Tomaten und weniger vom Obst naschen. 

 

Ich esse sie bis in den Oktober, die restlichen koche ich zu Tomatensugo ein oder trockne sie im Dörrapparat.

Dazu schneide ich sie in feine Scheiben und lege sie am Dörrgitter auf. Ich mag es, wenn sie knusprig werden, so sind sie auch sehr lange haltbar. Mann muss sie dann auch nicht mehr in Öl einlegen. 

Das gekochte Tomatensugo fülle ich in Gläser und konserviere es dann im Dampfgarer. Je nach Größe der Gläser bei 80° ca. 20 Minuten. 

 

Viel Genuss!